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© Neue Westfälische, 9. August 2023

„Dieser Künstler oder keiner“

Wilfried Koch ist heute vor einem Jahr gestorben. Was bleibt, ist sein umfangreiches künstlerisches Vermächtnis. Seine Frau Hilde erinnert an große Werke und besondere Momente.

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Varus_Trier

Ein kleiner Reisebericht von Eva Masthoff

Die Empfangshalle eines kleinen Hotels im belgischen De Haan. Einer von zwei deutschen Gästen ist gerade dabei, seine Rechnung zu begleichen. Neben ihm seine Urlaubslektüre, der gewichtige und reich illustrierte Begleitband zur Großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ in drei Museen in Trier: im Rheinischen Landesmuseum, Museum am Dom und im Stadtmuseum Simeonstift. „Eigentlich“, bemerken wir, „gehört zu der Lektüre unbedingt der Katalog „Das Erbe Roms“ (Visionen und Mythen in der Kunst) aus der Feder von Prof. Dr. Beatrix Bouvier, Dr. Elisabeth Dühr, Prof. Dr. Frank G. Hirschmann und Dr. Dieter Marcos. Die vier Autoren beschreiben darin, wie spätere Generationen den Untergang Roms wahrgenommen und interpretiert haben.

Auf Seite 9 des Prologs werde er zwei Varus-Abbildungen finden: das Gipsmodell des Kopfes und ein Foto der Statue des gescheiterten Feldherrn, die seit 2003 in Richtung Römermuseum weist. Der Fremde zeigt sich höchst interessiert, stellt sich vor:  Dr. Michael Albertz, Vorsitzender des Freundeskreises Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der 150 Mitglieder zählt. Er habe vor, Anfang September mit einer Gruppe die drei Museen in Trier zu besuchen. Prompt nehmen wir die Gelegenheit wahr, für das LWL- Römermuseum in der Heimat zu werben. In Haltern gebe es die weltweit einzige Varus-Statue, geschaffen von dem Rietberger Bildhauer Dr. Wilfried Koch. Wäre Haltern nicht auch einen Besuch wert?  Mal sehen, ob wir den Herrn neugierig genug gemacht haben.

Vor circa zwei Jahren sei unsere Stiftung bereits von der Stv. Museumsdirektorin Dr. Schulte kontaktiert worden. Man wolle unseren Varus für die Große Landesausstellung im Simeonstift Trier (25.06. – 27.11.2022) ausleihen. Wäre dies möglich? Von diesem Vorschlag waren weder die Stiftung noch Dr. Wilfried Koch, „Vater“ des Varus, angetan. Letzterer hatte kurzerhand Plan B im Ärmel. Es existiere noch das Gipsmodell vom Kopf des Varus. Als Kompromiß sei er bereit, diesen für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Mehr noch, im Anschluß, das Einverständnis vom Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock vorausgesetzt, möge der Gescheiterte Varus (wenn auch nur sein Kopf) im LWL-Römermuseum Haltern eine permanente Heimat finden.
Im Juli 2022

© Ruhr Nachrichten, 28. Januar 2017

Literatur in altem Gebälk
Ein Spieker aus Appelhülsen wird zum Heimathaus und Ort der Kultur

Am Sonntag ist Premiere der Reihe "Literatur im Spieker". Die Kulturstiftung Masthoff hat sich einen Leseort ausgesucht, der selbst Bände erzählen könnte. Denn Steine und Gebälk sind über 200 Jahre alt. Heinrich Friedhoff, ein Original aus dem Münsterland, fiel bei seinen Besuchen in Haltern auf, dass der Stadt ein Heimathaus fehle. Durch seine Vermittlung änderte sich das Anfang der 1990er-Jahre. Er vermittelte ein Fachwerkhaus, das bislang auf einem Hof in Appelhülsen gestanden hatte. Dort wurde es sorgsam abgetragen und in Haltern mit viel Akribie wieder aufgebaut. Am 20. Juli 1991 feierten die Stadtväter Bürgermeister Hermann Wessel und Stadtdirektor Günter Zöllner mit Gästen Richtfest, ein Jahr später die Eröffnung.

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© Ruhr Nachrichten, 02. Dezember 2016

Zauberhafte Momente der Kammermusik
Fotografentrio zeigt ausdrucksstarke Motive von Künstlern

Die zahlreichen Besucher des 50. Kammermusik-Konzertes am Mittwoch im Römermuseum hatten ein Privileg: Sie konnten vor Konzertbeginn von „Max Volbers & Friends“ als erste die eröffnete Fotoausstellung von Dr. Peter Schmidt und Dr. Heinz-Dieter Oelmann aus Haltern sowie Michael Döring aus Gelsenkirchen in Augenschein nehmen - und damit Musik nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit den Augen wahrnehmen.

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© Ruhr Nachrichten, 18. Juli 2015

Ein Gespräch über die KulturStiftung Masthoff

Herr Dr. Masthoff, Ihre Stiftung ist vor allem durch die klassischen Konzerte im Römermuseum oder die Gitarrentage im Schloss Sythen bekannt. Auch an der Skulptur des gescheiterten Varus gehen und fahren täglich viele Halterner vorbei. Doch was macht ihre Stiftung eigentlich noch?
Zum Beispiel hat die Stiftung das Stadtmodell neben der Sixtuskirche zusammen mit dem Altertumsverein und dem Rotary Club finanziert. Es wurden mehrere Buchprojekte finanziell gefördert oder die Druckkosten komplett übernommen. Das letzte Projekt dieser Art war das anläßlich des Stadtjubiläums erschienene Buch „Schenk Deiner Stadt eine Geschichte“. Die Stiftung war einer der Sponsoren der großartigen Herculaneum-Ausstellung im Römermuseum.

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Vestischer Kalender 2012

Ein Stiftungsjubiläum

Am Anfang stand das „U“ und zwar das „Doppelte U“, eine Röhrenplastik des Künstlers Prof. Friedrich Gräsel. Nur einen Sommer lang spiegelte es sich 1997 im Siebenteufelsteich, dann baute er es wieder ab, weil der Stadt Haltern das nötige Geld für den Weiterbestand fehlte. Zu jener Zeit reifte in Dr. Horstfried Masthoff der Entschluss heran, eine eigene Initiative zur Förderung von Kultur zu gründen. Nach seiner Überzeugung ist es nämlich die Kultur, die die Lebensqualität einer Stadt maßgeblich prägt.
... atque ingens orbis in urbe fuit (Ovid, Liebeskunst I,174: Die ganze Welt lag in dieser Stadt)
Menschen können sich mit ihrer Stadt nur identifizieren, wenn sie sie lieben, sagt Masthoff. Für den Halteraner steht damit fest: Was eine Stadt liebens- und lebenswert macht, ist Kultur.

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24. Oktober 2009

Rede von Pfarrer Martin Ahls
anlässlich der Übergabe des Blindentastmodells an die Öffentlichkeit

Heute ist ein schöner Tag. Nach fast drei Jahren, beginnend mit einer vagen Idee zum Thema „Kunst im öffentlichen Raum“ bis zur heutigen Enthüllung des Blindentastmodells hier vor der Sixtuskirche, ist es ein langer Weg gewesen. Überzeugungsarbeit musste geleistet werden und wurde geleistet, so ist das oft mit der Kunst. Und das, was da jetzt steht, ist überzeugend. Überzeugend, weil es eine klare Idee verfolgt, weil es gut gemacht ist und weil es Menschen miteinander verbunden hat und weiterhin verbindet.

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Ein graphischer Neujahrsgruß

Mit einer exklusiven, nur Spendern gewidmeten Lithographie will die KulturStiftung Masthoff diese erfreuen und ihre Treue, Großzügigkeit und Verbundenheit im vergangenen Jahr dankend anerkennen. Begleitet wird die sogenannte PF-Karte von guten Wünschen, die allen gelten, doch jeden persönlich meinen. Ein schöner Brauch, der früher vornehmlich unter Künstlern üblich war. Die international verwendete Abkürzung PF „pour féliciter“ oder „pro felicitate“ (wörtlich übersetzt: fürs Glück) bezeichnet künstlerisch gestaltete Grußkarten zum Neuen Jahr. Sie enthalten die neue Jahreszahl und den Namen dessen, der sie verschickt.

So ist diese Original-Graphik vom Motiv her nicht nur wunderbar erfunden, sie ist auch in der Gestaltung fabelhaft durchgearbeitet. Und wie es sich für eine Graphik gehört, verschafft sie auf den ersten Blick schon Ein- und Überblick. Beim zweiten Hinsehen hebt sie an, eine kleine Geschichte zu erzählen – über die Verbundenheit der Stiftung mit Halterns römischer Vergangenheit: ganz oben eine römische Schnellwaage, wie sie Besuchern der Herculaneum-Ausstellung noch in Erinnerung sein mag.

Die Waagschalen werden jeweils an einer Kette befestigt – ihre Glieder bestehend aus einem Paragraphen und einem Notenschlüssel. Der Notenschlüssel soll an die überaus erfolgreiche Kammerkonzertreihe im Römermuseum anklingen. Paragraph und Waage selbst stehen für Beruf und Sternzeichen des Stifters, der Krebs symbolisiert das Sternzeichen seiner Frau. Die Waage ist im Lot. Damit wird die Hoffnung signalisiert, dass das neue Jahr 2008 für Sponsoren, Stiftung und Stifter genauso glücklich und kulturell bereichernd sein möge wie das sich verabschiedende.

Und, wie man sieht, ist wieder ein echter, allerdings neuer Andreas Raub entstanden, hat der inzwischen international beachtete Künstler sich doch, statt seiner üblichen Vorliebe für die Radierkunst in all ihren Spielarten zu frönen, in der Technik des Steindrucks versucht. Seine Arbeitsweise: Idee, Entwurf, Ausführung, Punkt, Strich, Grau, Schwarz, Weiß sind der Stoff, aus dem alle seine Bilder sind.

PF_2008
© Vestischer Kalender 2005

Rückkehr des Varus

Geliebte Städte haben Skulpturen. Sie geben einer Stadt ein Gesicht mit unverwechselbaren Zügen, legen Spuren, sei es zu den Märchen und Mythen oder einer römischen Vergangenheit, wie in Haltern am See. Die im Oktober 2001 gegründete KulturStiftung Masthoff entschied sich bei ihrem Jungfernprojekt für einen greif- und begreifbaren Brückenschlag zum Westfälischen Römermuseum in Form einer Plastik, die den römischen Feldherrn Publius Quinctilius Varus im Augenblick seiner Niederlage darstellt.

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März 2004

Fotowettbewerb "Blickfang Varus"

Die Stiftung schreibt einen Fotowettbewerb zu folgenden Teilnahmebedingungen aus:
Aufgabe: Der fotographische Beitrag muss einen erkennbaren Bezug zu der Varus-Skulptur im Kardinal-von-Galen-Park in Haltern am See haben. Der Wettbewerb soll Aufruf sein, den Feldherrn, den Menschen Varus aus extremen, überraschenden oder schalkhaften Blickwinkeln zu betrachten.

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© Ruhr Nachrichten, 27. September 2003

Germane machte Geschichte
"Was wäre aus Haltern geworden, wenn der Cheruskerfürst Arminius mit seinen germanischen Stämmen in der berühmten Varusschlacht 9 n. Chr. nicht gegen die Römer gesiegt hätte"

Unsere Stadt wäre nicht nur Marschlager geblieben, sondern zu einem bedeutenden Verwaltungszentrum ausgebaut worden. So bedeutete dieser Sieg am "Saltus Teutoburgiensis" die Befreiung der Gebiete zwischen Rhein und Elbe von der römischen Besatzungsmacht. Arminius, den man seit Luther auch Hermann nannte, wurde am vermeintlichen Ort der Schlacht auf dem Osning bei Detmold ein Denkmal errichtet. Sein Gegenspieler Publius Quinctilius Varus, Befehlshaber der römischen Truppen und Statthalter in Niedergermanien, stürzte sich in sein Schwert. Obwohl er sich auch in Haltern aufgehalten hat, blieb er weitgehend unbekannt. Nur eine Straße erinnert an ihn. Mit der Enthüllung einer eindrucksvollen Skulptur, die eine Bereicherung für unsere Stadt darstellt, tritt Varus unübersehbar in die Halterner Geschichte ein. Der Künstler stellt ihn als gescheiterten Feldherrn dar, dessen Vertrauen von seinem militärischen Weggefährten in verräterischer Weise missbraucht wurde.

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© Halterner Zeitung, 22. September 2003

Kunst bereichert die Stadt

Da steht er nun: Varus! 650 Kilogramm Bronze in Form gebracht vom Künstler Dr. Wilfried Koch. Viele sind begeistert von seinem Werk, andere entsetzt. Genau das macht diese Figur so wertvoll. Man kann nicht achtlos vorübergehen. Der gescheiterte Varus fordert zur Auseinandersetzung auf: Mit dieser Art von Kunst, mit der Geschichte und mit der Frage, was aus Haltern geworden wäre, wenn dieser Mann vor 2000 Jahren die Schlacht gewonnen hätte. Der Standort war eigentlich nur zweite Wahl und ist nun glückliche Fügung. Fast wäre das Projekt an dieser Frage gescheitert. Nun steht der römische Feldherr nicht im Schatten des Siebenteufelsturms, sondern als markanter Punkt am Eingang des Galen-Parks. So ist Varus in mehrfacher Hinsicht eine Bereicherung für Haltern.

Thomas Liedtke

© Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 12. Juli 2002

Schlacht ist für Varus noch nicht verloren
Bürgermeister schlägt Kompromiss vor

Die Schlacht für den römischen Feldherrn Varus ist in Haltern noch nicht verloren Zumindest in der Seestadt ist er noch nicht gänzlich gescheitert. Das ist die Quintessenz eines Kompromissvorschlages, den Bürgermeister Josef Schmergal gestern den Ratsmitgliedern unterbreitet hat.

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